Samstag, 29. Juni 2013

Fanpage eingerichtet, Gedanken zu meinem Studium und Urlaub

Um meine Selbstständigkeit zu aktivieren und meine Arbeit bekannter zu machen, habe ich mich in letzter Zeit etwas mit Werbung beschäftigt und ab demnächst wird es eine neue google-optimierte Webseite von mir geben. Zu diesem Anlass habe ich nun eine Fanseite bei Facebook eingerichtet. Dort werdet ihr in Zukunft auch immer erfahren, wenn ich hier einen neuen Blog schreibe. Ich glaube zwar, man kann den Blog auch direkt abonnieren, aber leider weiß ich nicht, wie das geht.
Hier meine Fanpage:
https://www.facebook.com/SilkeGesslein
Über ein Gefällt mir würde ich mich natürlich freuen. Und wenn ihr mich abonniert, bekommt ihr all meine Aktivitäten mit. Da ich auf unterschiedlichen Plattformen schreibe und mehrere Webseiten habe, wird das ganze nun zentral zusammengeführt. Ich freue mich auf euren Besuch.

Ansonsten gibt es nicht viel neues. Mein Gasthörer-Studium an der Uni Eichstätt ist nun fast vorbei. Es war eine schöne Zeit. Zwei Vormittage in der Woche und einmal ein dreitägiges Seminar. Themen waren Sozialpsychologie und Allgemeine Psychologie, sowie Philosophie. Es war sehr interessant und ich wollte wirklich keine Stunde missen. Doch auf Dauer ist es mir zu zeitaufwändig und um richtig zu studieren würden ja zwei Vormittage Anwensendheit nicht ausreichen. Also werde ich, um auch arbeiten zu können, noch einen weiteren Weg des Studiums ausprobieren, an dem ich mir die Zeit, wann ich lerne, selbst einteilen kann. Eingetragen bin ich ja schon an der Fernuni Hagen für Bildungswissenschaft. Aber es gab doch so viel zu erledigen, dass ich mich entschlossen habe, erst anzufangen, wenn mein Seminarraum soweit fertig ist und ich alle To-Do-Listen abgearbeitet habe.
Ja, es war eine super Idee, als Gasthörer mal in eine Uni reinzuschnuppern. Ich hatte feste Termine, war gefordert aber musste nicht allzuviel leisten, da ich ja keine Prüfungen schreiben durfte. Es war super toll und ich kann wirklich nur sagen: "Jeder, der sich diese Zeit nehmen kann, sollte studieren, egal wie alt er oder sie ist." Nun hoffe ich, dass die Fernuni ebenfalls gut ist. Wenn man etwas live erlebt, ist das natürlich immer besser, aber ich denke, heute mit den technischen Möglichkeiten wird da viel ausgeglichen.

Ja, nun kommt eine sehr gefüllt Zeit, da ich mehrere Fortbildungen besuche: ein Wochenende Mykotherapie, das sind Pilzpräparate, die ich durch meinen Mann kennengelernt hatte. Unser Hausarzt hat sie ihm empfohlen. Ich kannte sie zwar schon, aber da sie recht teuer sind, wollte ich eigentlich solche Mittel nicht in meinen Werkzeugkoffer aufnehmen. Nun bin ich so begeistert, dass ich mich entschlossen habe, da tiefer einzusteigen.
Als zweites besuche ich ein Wochenende zu meinen ganzheitlichen Medikamenten, die ich schon seit vielen Jahren verschreibe. Die Medizin heißt Spagyrik, ist der Homöopathie sehr ähnlich, aber viel ganzheitlicher. Jedes Jahr kommt ein oder zwei neue Mittel heraus und das Wochenende dient dazu, deren Anwendung kennenzulernen und weitere Neuigkeiten zu erfahren. Zusätzlich besuche ich im August noch einen zweiwöchigen Kurs zu diesen Thema. Dazu fahre ich nach Hamburg, da freue ich mich schon drauf. Dieses Jahr gibt es keinen Urlaub, aber diese Reise wollte ich mir dann doch nicht entgehen lassen.

Naja, das in Urlaub fahren alleine, damit muss ich mich noch anfreunden. Reisen, um ferne Länder zu erforschen will ich nicht machen, da mein Hund nun schon zweimal sein Herrchen verloren hat (erst meine Mutter und dann meinen Mann) Ich glaube, wenn ich die zwei Wochen im August weg bin, wird das schon hart genug für ihn. Meine Tochter und meine Schwägerin liebt er zwar auch über alles, aber er ist es gewohnt, jeden Schritt mit mir zu gehen. Wenn Urlaub, dann muss er mitkommen, also heißt es mit dem Auto unterwegs sein. Aber momentan steht mir eh nicht der Sinn danach, einen Urlaub zu planen.

Da mein Mann ja Anfang August in seinem Sommerurlaub krank geworden ist und danach fast nur noch im Krankenhaus oder Hospiz war, graut es mir eh davor, wenn der August kommt. Und vor Weihnachten, unserem Hochzeitstag und seinem Geburtstag......Es bleibt mir nur übrig, da durchzugehen. Und wahrscheinlich stelle ich es mir schlimmer vor, als es dann ist. Hoffentlich.


Montag, 24. Juni 2013

Gedenkfeier im Hospiz und Neubeginn

Letzten Donnerstag war im Hopiz eine Gedenkfeier für alle Verstorbenen von Januar bis April. Natürlich bin ich hingegangen und vielleicht hätte ich doch meine Kinder überreden sollen, ebenfalls mitzukommen oder gar Freunde und Kollegen meines Mannes einladen sollen. Aber nun zu spät, ich war alleine dort.
Es war ein harter Weg. Schon allein das Hinlaufen war mit den schrecklichsten Erinnerungen meines Lebens verknüpft, denn wieviele Tränen hatte ich auf diesem Weg vergossen. Und dann die Gesichter der Pflegekräfte, der Leiterin, der Psychologin usw zu sehen war furchtbar. Ich habe viel geweint, vor allem bei der musikalischen Umrandung.
Es war nicht religiös, wurde zwar von einem katholischen Pater und einer evangelischen Pfarrerin geleitet, aber auch andere haben mitgestaltet und es war eher besinnlich. Thema war die Quelle und für jeden Verstorbenen wurde eine Kerze angezündet und sein Name wurde langsam vorgelesen. Hinterher wurde der Stein - sollten die Angehörigen einen gestaltet haben - im Hospizgarten hingelegt. Das hatte ich ja gemacht, wobei ich ihn größer in Erinnerung hatte als er dann tatsächlich war.
Ich bin sehr dankbar, dass die Mitarbeiter des Hopiz sich so viel Mühe geben, nicht nur mit den Sterbenden, sondern auch mit den HInterbliebenen. Denn so hatte ich die Chance, noch einmal ganz tief hineinzugehen in meine Trauer und es hat wieder ein Stück mehr zum Fließen gebracht.
Die Quelle des Lebens ist schon aufgebrochen und das Wasser des Lebens fließt wieder. Was ich daran merke, dass ich mehr weine. Aber auch, dass ich wirklich beginne, mein neues Leben aufzubauen. Dass ich aktiver mich aufmache, Neues zu wagen, alte Gewohnheiten aufzugeben und den Willen habe, das Leben wieder richtig zu spüren. So habe ich angefangen, ein neues Buch zu schreiben, ein paar meiner Kisten ausgepackt, habe es geschafft, Handwerker zu bewegen, auf unserer Baustelle weiterzuarbeiten, damit doch irgendwann mal alles fertig wird usw.
Und sogar habe ich mich aufgemacht und bin aus meinem Schneckenhaus herausgekrochen, um neue Freundschaften zu wagen und mir hier in der neuen Stadt ein neues soziales Netzwerk aufzubauen. Die meisten meiner Freunde wohnt weiter weg, vor allem in München, und das ist nun doch so weit, dass ich es kaum mehr schaffe, sie zu besuchen und ihre Besuche hier sind seid der Beerdigung auch nicht mehr in die Gänge gekommen. Vielleicht ist eine Trauernde aber auch eine anstrengende Freundin???
So bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als über meinen Schatten zu springen und hinaus zu gehen in die Welt und mich ihr zu stellen.
Auch dieser Weg ist nicht leicht, denn andauernd gibt es etwas, dass mich an meinen Mann erinnert, Musik, die er gehört hat, eine Diskussion, die ihn interessiert hätte .......
Und nach oberflächlichem Geplänkel steht mir nicht der Sinn. Denn ich möchte jede Sekunde intensiv nutzen, um zu leben, um den Himmel auf Erden zu erfahren.
Ja, ich weiß, das ist ein hoher Anspruch.
Seit mein Mann krank war und dann gestorben ist, ist dieses Verlangen, jeden Moment intensiv zu erfahren, noch viel größer geworden. Es war schon immer da, aber eher unbewusst, im Hintergrund. Nun hat es erste Priorität bekommen. Denn wir wissen nicht, wann es heißt, unseren Körper zu velassen und in eine andere Dimension zu wechseln. Und wenn es soweit ist, möchte ich in der Gewissheit sterben, dass ich gelebt habe.

Ich lese gerade ein Buch: Die 7 Wege zur Effektivität: Prinzipien für persönlichen und beruflichen Erfolg von Covey, Stephen R. Da ist eine Übung drin, um die wirklichen wichtigen Dinge in seinem Leben herauszufinden und dann zu verwirklichen. Es ist ein Buch für beruflichen Erfolg und Selbstmanagement, aber auch für private Probleme mit Familie usw geeignet.
Auf jeden Fall geht die Übung so: Ich stelle mir meine eigene Beerdiung vor und überlege mir, was ich gerne hätte, dass Familie, Freunde, Arbeitskollegen und Vereinskameraden über mich sagen sollen. Ich habe mir dazu eine kleine Meditation überlegt, die ich bei meinem kostenlosen Webinar, dass nächsten Do stattfindet, mit den Teilnehmern machen werde.
Hier der Link zu meiner ganzheitlichen Akademie: http://www.edudip.com/academy/Silke.Gesslein
Das Webinar heißt "Träume und Herzeswünsche jetzt leben" und vielleicht hast du ja auch Lust und Zeit, mitzumachen? Ich würde mich freuen.

Montag, 17. Juni 2013

Trauergruppen und Trauerverarbeitung

Ich war ja nun in mehreren Trauergruppen hier in der Umgebung und Ich habe nicht den Eindruck, dass ich mit meinem Umgang mit Trauer anderen guttue und genauso umgekehrt. Ich habe den Eindruck, ich irritiere die anderen und sie denken, sie müssten genauso mit der Trauer umgehen, und fühlen sich dann schlechter.
Auch betrübt es mich, wie sehr viele quasi mitgestorben sind mit ihrem Liebsten und auch nach vielen Monaten und Jahren noch nicht bereit sind, ein neues, eigenes Leben anzufangen. Deswegen bin ich vorerst zu dem Entschluss gekommen, in keine Gruppe mehr zu gehen. Auch sehe ich das große Problem - wahrscheinlich weil ich Therapeutin bin - dass viele der Gruppenteilnehmer eigentlich mehr Betreuung bedürfen oder vielleicht sogar einer Therapie - weil sie mit der Trauer nicht zurecht kommen. Das kann so ein Trauercafé / Trauergruppe natürlich nicht leisten, aber es senkt das Energielevel der ganzen Gruppe und da habe ich momentan nicht die Kraft und Energie, das auszugleichen sondern werde mit runtergezogen.
Vielleicht ändert sich meine Meinung noch mal, aber im Moment ist es mehr eine Belastung als eine Bereicherung, also musste ich mich so entscheiden. Ich möchte nicht das ganze Herangehen an die Trauerarbeit in der Hospizbewegung in Frage stellen, denn sie basiert sicherlich auf langjährige Erfahrung, aber als Frau von Fach und Betroffene sehe ich auch sehr deutlich deren Grenzen und Mängel. Meines Erachtens sollte durchaus Raum gegeben werden, die Trauer auszudrücken und zu leben. Aber es sollte ein weiterer Aspekt niemals aus den Augen verloren werden, nämlich eine Suche nach einen Sinn, nach neuer Motivation zum Leben. Und so sehr die Trauer auch weh tut, wir Trauernden können uns auch darin verlieren und verstecken und brauchen vielleicht dann auch mal einen Schubser, um uns an neue Lebenserfahrung heranzuwagen. Auch das kann eine Trauergruppe nur bedingt leisten, auch das ist mir klar. Und es ist auch nicht mit positivem Denken oder motivierenden Sprüchen getan. Sondern es muss in einer ganz tief berührenden Bewusstmachung aufgezeigt werden, wo die Kraft zu leben herkommt und eine erneute Anbindung an diese Quelle stattfinden. Und es muss immer wieder daran erinnert werden, dass der Verstorbene es nicht möchte - und im Gegenteil sehr traurig darüber ist - wenn wir Hinterbliebene durch seinen Tod leiden und als wandelnde Leichen unser Dasein fristen, immer noch glauben, er käme zurück oder anderes, was uns daran hindert, ein neues, eigenes Leben anzufangen.


Ja, was soll ich dann machen, um die Trauer zu verarbeiten???


Ich habe vor einigen Wochen mit meiner Freundin darüber gesprochen, ob sie den Eindruck hat, dass ich die Trauer verdränge und sie findet ja. 
Danach, in einem Termin für mein Coaching, vor allem gedacht, meine Selbstständigkeit anzukurbeln, damit ich auch bald von meinen Einnahmen leben kann, spielt die Trauer auch eine große Rolle. Denn seit J. Tod bin ich  irgendwie gedämpft und bekomme nicht mehr alles auf die Reihe, um es mal vorsichtig auszudrücken. Auf jeden Fall haben wir gestern auch mit J. und mir gearbeitet und unsere Beziehung geklärt. Das war sehr hilfreich und hinterher habe ich ziemlich weinen müssen.


Die Auszeit, die ich mir geschaffen habe, habe ich verplempert mit Filme schauen und rum gammeln, so empfinde ich es...... Ich meine damit nicht, dass ich nichts getan hätte, nein, denn es gab vieles zu erledigen, vor allem Papierkram, Kisten auspacken usw. Nein ich meine die freie Zeit wollte ich nutzen, um meine Trauer zu malen oder auf dem Keyboard auszudrücken. An beides habe ich mich allerdings noch nicht herangewagt.

Vor zwei Wochen nun bin ich auf die für mich geeignete Idee gekommen, wie ich meine Trauer leben kann, ohne mich zu zwingen, zu weinen, denn das ist ja auch Quatsch: ich schreibe ja gerne und plane eh schon mein nächstes Buch, und schreibe ja auch gerne Emails.... Also habe ich gedacht, ich schreibe mal einfach so in ein Büchlein, was mir in den Sinn kommt, ohne Anspruch darauf, dass es irgendwie schön ist oder Sinn macht oder dass es mir irgendetwas bringt, außer das auszudrücken, was ich gerade denke oder empfinde. Ich lese es auch gar nicht wieder durch, außer es ist mir natürlich hinterher als Inspiration wichtig, falls so etwas durchkommt. Mal sehen, ob das auf Dauer eine gute Idee ist.Da geht es eher darum, den Stift nicht abzusetzen und wirklich im Schreiben zu bleiben. Es ist zwar so eine Art Tagebuch, aber eben doch irgendwie auch anders. Ja, ich habe den Eindruck, das tut mir gut und während dem Schreiben weine ich oft.